Kreistage stimmen atw-Gründung zu

Die Kreistage in Dachau und Fürstenfeldbruck haben der Gründung der "Amperland Thermalwärme GmbH" (atw) zugestimmt. Die 100 %-ige Tochter des Gemeinsamen Kommunalunternehmens für Abfallwirtschaft (GfA) wird das Geothermieprojekt am Standort realisieren. So wird die klare Trennung zwischen Geothermie und Abfallentsorung - und damit den Abfallgebühren - gewährleistet.

Die GfA, das Gemeinsame Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft der Landkreise Fürstenfeldbruck und Dachau, hat sich als wichtiger regionaler Energieversorger etabliert. Es versorgt bereits heute die Stadt Olching, die Gemeinde Bergkirchen sowie benachbarte Gewerbegebiete mit Fernwärme aus der Abfallverbrennung. Im Jahr 2021 wurden dabei rund 87.000 MWh Wärme und 56.000 MWh Strom durch die Verbrennung von etwa 120.000 Tonnen Siedlungsabfällen gewonnen. Seit 1983 betreibt die GfA ein Kraftwerk in Geiselbullach sowie eine Deponie in Jedenhofen.

Potenzial der Geothermie im Raum Bayern

Nun soll die Energieversorgung durch den Einsatz von Geothermie erweitert werden. In Geiselbullach liegt in einer Tiefe von etwa 2.000 Metern der Malm-Aquifer, eine wasserführende Kalksteinschicht, die in der Region München bereits zur Fernwärmeversorgung genutzt wird. Hier kann das heiße Wasser, das Temperaturen von etwa 73 Grad Celsius erreicht, durch Bohrungen an die Oberfläche gefördert werden. Über Wärmetauscher wird die Energie des Wassers an das Fernwärmenetz abgegeben, bevor es abgekühlt wieder in die Erdschicht zurückgeführt wird. Geothermie ist eine nachhaltige und klimafreundliche Energiequelle, die als nahezu unerschöpflich gilt.

Ideale Voraussetzungen am Standort Geiselbullach

Der Standort der GfA bietet ideale Bedingungen für geothermische Bohrungen, da bereits ein Sicherheitskonzept durch die bestehende Abfallverbrennung vorhanden ist. Strom aus der eigenen Produktion kann für die Bohrungen verwendet werden. Durch die Geothermie könnte die Fernwärmeversorgung unabhängiger von fossilen Brennstoffen werden, und das Wärmepotenzial sowie die Effizienz der Versorgung könnten gesteigert werden.